
„Nichts ist unmöglich!“
Der Krankheitsverlauf nach einer Operation lässt sich in drei Phasen unterteilen
1. Hypersekretionsphase
Die Hypersekretionsphase ist charakterisiert durch wässrige Durchfälle mit erheblichen Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten. Daher ist es ratsam, unmittelbar nach einer Operation mit der parenteralen Flüssigkeits- und Ernährungssubstitution zu beginnen – und zwar immer dann, wenn ein Darmversagen zu erwarten ist.
2. Adaptionsphase
Die Adaptionsphase verläuft individuell sehr unterschiedlich und ist von verschiedenen Faktoren abhängig, unter anderem vom Aufbau und der Struktur des Darmtrakts nach der Operation. Die Adaptionsphase kann bis zu zwei Jahre, in seltenen Fällen auch länger andauern.
3. Stabilisierungsphase
Der Adaptionserfolg, der erzielt worden ist, wenn die stabile Phase erreicht worden ist, bestimmt langfristig die individuellen Möglichkeiten der Ernährung. Patienten, die zu diesem Zeitpunkt zumindest partielle oder vollständige normale Ernährung über den Magen-Darm-Trakt erreicht haben, bleiben in der Regel dauerhaft unabhängig von der parenteralen Ernährung.
Jede dieser drei Phasen erfordert eine unterschiedliche Ernährungsstrategie.
Gut zu wissen:
Im Zeitverlauf der Phasen nach der Operation ist alles möglich – von der vollständigen Abhängigkeit von der PE zu Beginn, über eine Reduktion der Menge oder der Frequenz der Infusionen bis hin zum vollständigen Absetzen der parenteralen Ernährung.1
Schwartz LK, et al. Clin Transl Gastroenterol 2016;7:e142.
Mod. nach: Pape U-F et al. Kurzdarmsyndrom und Darmversagen: Diagnostik und Therapie. Aktuel Ernahrungsmed 2013; 38(02): 132-146.